Lehm und Beton in zeitgenössischen Innenräumen

Materialpoesie: Warum Lehm und Beton zusammen funktionieren

Lehm fühlt sich von Natur aus warm und freundlich an, die Oberfläche lädt zum Berühren ein. Beton wirkt kühl, ruhig und geerdet. Zusammen entsteht ein faszinierender Dialog, bei dem die Hand spürt, was das Auge bereits erahnt: echte Materialität ohne Verkleidung.

Materialpoesie: Warum Lehm und Beton zusammen funktionieren

Lehm kann Feuchtigkeit puffern und so das Raumklima spürbar stabilisieren. Beton liefert thermische Masse und trägt zur Temperaturträgheit bei. Diese Synergie schafft Wohnräume, die über den Tag hinweg ausgeglichener wirken und in denen sich Atmen ganz selbstverständlich anfühlt.

Materialpoesie: Warum Lehm und Beton zusammen funktionieren

Der feinkörnige Schimmer von Lehmputz kontrastiert wunderbar mit Sichtbeton und dessen Schalungsspuren. Dieses Spannungsfeld lässt Linien, Schatten und Farben lebendig werden. Räume erhalten Charakter, ohne laut zu sein – leise, aber unvergesslich.

Vom Entwurf zur Umsetzung: Planung, Aufbau, Details

Lehm liebt griffige, saugfähige Untergründe. Auf Beton hilft eine geeignete Haftbrücke, damit der Putz sicher verkrallt. Prüfe vorab Saugverhalten und Ebenheit, denn ein ruhiger Aufbau schenkt dir später langlebige Oberflächen und klare Kanten.
Natürliche Pigmente von Ocker bis Umbra lassen Lehmflächen sanft leuchten. Sie wirken nie grell, sondern wie eine warme Atembewegung. Kleine Variationen im Auftrag erzeugen Tiefe, die besonders in Nahsicht fasziniert und Ruhe in offene Grundrisse bringt.

Farbe, Textur, Licht: die stille Dramaturgie

Geschichten aus der Praxis: ein Loft zwischen Erde und Stein

Beim Probewandeln durch den Rohbau fühlte sich alles hallig und hart an. Erst mit den ersten Feldern aus Lehmputz wurde der Klang milder. Die Bewohner erzählten später, wie sich Gespräche plötzlich näher anfühlten – als hätte der Raum zugehört.

Geschichten aus der Praxis: ein Loft zwischen Erde und Stein

An einem schwülen Junitag roch der Lehm nach Sommer, während der Beton angenehm kühl blieb. Gäste bemerkten die spürbare Frische, obwohl keine Klimaanlage lief. Der Raum reagierte ruhig, führte Feuchte ab und gab sie später sanft zurück.

Sanfte Reinigung

Lehmoberflächen mögen trockene Bürsten und weiche Tücher. Feuchte Flecken lassen sich meist punktuell abnehmen. Aggressive Reiniger vermeiden, damit die lebendige Struktur erhalten bleibt und der Raum weiterhin ruhig atmen kann.

Ausbessern ohne Spuren

Kleine Macken im Lehm lassen sich mit derselben Mischung unauffällig schließen. Ein sanfter Schwammzug verbindet Alt und Neu. Sichtbeton erhält mit mineralischen Spachteln wieder Geschlossenheit, ohne den ursprünglichen Charakter zu verlieren.

Feuchtebereiche bedacht planen

Im direkten Spritzwasserbereich ist Lehm nur mit passenden Beschichtungen sinnvoll. Plane Rücksprünge, Abstellfugen und mineralische Oberflächen, die Wasser gut abweisen. Beton profitiert von sorgfältiger Imprägnierung und guter Belüftung.

Holz als Vermittler

Warm geölte Hölzer schlagen die Brücke zwischen kühlem Beton und erdigem Lehm. Sie nehmen Licht freundlich auf und bringen sanfte Töne ein. Besonders Eiche und Lärche harmonieren wunderbar und lassen Räume wohnlich, aber nicht rustikal wirken.

Metall, Glas und Stoff

Schwarzer Stahl setzt klare Linien, Glas öffnet Blickachsen, schwere Vorhänge dämpfen den Nachhall. Kombiniere weiche Wolldecken mit glatten Tischplatten. So entsteht eine ausgewogene Taktilität, die Hände, Augen und Ohren gleichermaßen verwöhnt.
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